Henry hatte immer nur einen einzigen Wunsch: einen Hund! Wie gerne hätte er auf all die vielen und sehr teuren Geschenke verzichtet, wenn dafür sein sehnlichster Wunsch in Erfüllung gegangen wäre. Doch seine Mutter wollte davon nichts wissen, denn sie hatte so rein gar nichts für Hunde übrig. Henrys Eltern waren reich. Doch ihm war das nicht wichtig. Er brauchte keine fünf Badezimmer und all die Hausangestellten auch nicht. Dafür hätte er sich über irgendetwas Lebendiges gefreut. Doch im ganzen Haus gab es nicht mal eine Spinne und der Garten bestand nur aus säuberlich geharktem Kies.

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Dann kam Henrys 10. Geburtstag und statt einem echten Hund, hatte seine Mutter einen Mann in einem Hundekostüm bestellt, der ein Geburtstagsständchen singen sollte. Sein Vater, der seinen Geburtstag mal wieder vergessen hatte, versuchte die Situation zu retten, indem er Henry am nächsten Tag zu „Rent-a-dog“ mitnahm. Das war eine Agentur, die einem geldgierigen Paar gehörte. Sie liehen Hunde für viel Geld für ein paar Stunden oder einen Tag aus. Die Kunden waren Menschen, die mit dem gemieteten Hund irgendeinen Zweck verfolgten. Doch all das wusste Henry nicht, als er sich unter den vielen Hunden, zielsicher einen kleinen Mischling mit dem Namen „Fleck“ aussuchte und sofort ins Herz schloss.

Henry war überglücklich! Er fühlte Wärme, Glück und Geborgenheit, als er morgens zusammen mit Fleck auf dem Teppichboden aufwachte, weil seine Mutter ihm verboten hatte, Fleck in seinem Bett schlafen zu lassen. Doch es war nicht nur das Gefühl, nicht mehr alleine zu sein, er hatte nicht gewusst, dass ein Hund einen zum Lachen bringen konnte oder dass er einem dabei half Freunde zu finden oder Dinge zu sehen, an denen er vorher achtlos vorbeigegangen war.

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Als er jedoch am Montag nach einem Zahnarztbesuch wieder nach Hause zurückehrte, war Fleck nicht mehr da. Seine Mutter hatte ihn in seiner Abwesenheit wieder zu Rent-a-dog zurückgebracht. Henry war unsagbar traurig und verzweifelt!

Doch auch Fleck lag am Boden zerstört und unglücklich in seinem Zwinger. Die anderen Hunde versuchten ihn aufzumuntern. Da war Francine, eine Pudeldame, die im Zirkus aufwuchs und sich nichts sehnlichster wünschte, als wieder dorthin zurückzukehren. Oder Otto, der große Bernhardiner, der in einem Kloster lebte, bevor er zum Miet-Hund wurde. Und Honey, die Hütehündin, die einem Bauer gehörte, der seinen Hof verkaufen musste. Für sie war das Fehlen ihrer Arbeit eine Katastrophe. Und da es in London keine Schafe gab, trieb sie alles Mögliche zusammen und wurde meist früher, als geplant wieder von den Kunden zurückgebracht. Was alle Hunde in Sorge versetzte, den sie wussten, was mit Hunden passierte, die nicht rentabel „arbeiteten“. Doch auch Li-Chee, ein winziger Pekinese und der kleinste im Bunde, schaffte es nicht Fleck auf andere Gedanken zu bringen.

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Der einzige Lichtblick für die Miethunde war Kayley, die sie liebevoll umsorgte. Doch dann wurde Kayley krank. Und da sie fürchtete entlassen zu werden, übernahm trotz ihrer Proteste, ihre kleine Schwester Pippa, die Betreuung der Hunde. Bei Rent-a-dog war schrecklich viel zu tun, doch als Pippa endlich mit allem fertig war und die Alarmanlage einschalten wollte, vernahm sie ein Geräusch. Vor ihr stand Henry, der Fleck entführen und mit ihm zu seinen Großeltern ans Meer flüchten wollte. Nachdem Henry Fleck mitgenommen hatte, sah Pippa „rot“. Sie wollte nicht länger der Gefängniswärter für diese Hunde sein, die Tag für Tag wie Spielzeuge herumsitzen mussten, bis jemand kam, der sie für kurze Zeit mitnahm. Sie ging zu den Käfigen und schloss die Türen auf …

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Nun verrate ich aber nichts mehr: denn jetzt folgt ist ein spannender und aufregender Road-Trip: Henry, Pippa und 5 Hunde im Gepäck.

Ehrlich gesagt habe ich das Buch bereits zwei Mal gelesen und auch beim zweiten Mal hat es mich sehr berührt. Es geht dabei um Freundschaft und Zusammenhalt. Und dass man, wenn man etwas wirklich möchte, es auch erreicht. Manche Charaktere sind vielleicht etwas zu einseitig beschrieben. Doch insgesamt ist der Autorin Eva Ibbotson (1925 – 2010) ein sehr einfühlsames und spannendes Kinderbuch gelungen, das sich auch sehr gut zum Vorlesen eignet. Nicht auszuschließen ist allerdings, dass der Vorleser, heimlich weiterliest 😉

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© Deutscher Taschenbuch Verlag

Eva Ibbotson: 5 Hunde im Gepäck. Aus dem Englischen von Sabine Ludwig. Mit Vignetten von Sharon Rentta. München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 2011, 297 Seiten, Gebundene Ausgabe: Euro 12,95, gibt es auch als Taschenbuch, ebook oder Hörbuch, für tierliebe Menschen ab 9 Jahren

 

 

 

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