Es war klar, dass ich gleich zum Start von „Isle of Dogs – Ataris Reise“ ins Kino musste.

Gleich vorneweg: „Isle of Dogs“ von Wes Anderson ist spannend, politisch, skurril und nicht nur für Menschen die Hunde lieben.

Zum (technischen) Hintergrund:
Der Film ist eine witzige Mischung aus Puppentrick- und Animationsfilm, der in einem aufwändigen Stop-Motion-Verfahren gedreht wurde. Jede Szene wurde mit Puppen in Kulissen nachgestellt. Dann Bild um Bild um Millimeterbruchteile verändert, sodass beim Abspielen der Eindruck fließender Bewegungen entsteht. Hunderte von Puppen wurden dafür hergestellt, jede mit auswechselbarer Stirn, mit auswechselbaren Lefzen, mit auswechselbarem Oberkiefer … die Fellbezüge handgemacht und anschließend liebevoll zerfleddert. Die Menschen tragen handgeschneiderte fantastische Kostüme. Der Film ist durchdacht bis ins kleinste Detail. Und nicht nur die Hunde und Menschen (die Reihenfolge ist bewusst gewählt, denn in diesem Film sind die Hunde, die besseren Menschen), auch die zerstörte Landschaft in der sie sich bewegen – einem apokalyptischer Albtraum gleich.

Zum Inhalt:
Der Bürgermeister der Stadt Megasaki verbannt alle Hunde nach Trash Island, einer Mülldeponie im Meer, weil angeblich das Schnauzenfieber grassiert. Rex, King, Duke und Boss, die bisher ein sorgenfreies Leben hatten, tun sich schwer mit dem kargen Dasein auf der Müllinsel und sinnieren schon über Ihren Freitod nach (Erhängen an der eigenen Leine), als Chief, der Streuner sie aufmischt und sich ihrer Gruppe anschließt. Und als dann Atari (das Mündel des Bürgermeisters) auf der Insel bruchlandet, um seinen Hund Spots zu suchen, kann das Abenteuer beginnen. Mehr verrate ich nicht. Außer dass im Original die Stimmen der Hunde von Bill Murray, über Harvey Keitel bis zu Tilda Swinton und Scarlett Johansson gesprochen werden und dass im Film nur die Hunde zu verstehen sind, dagegen die Menschen eine Simultanübersetzung benötigen …

Auszeichnungen und Fazit:
Isle of Dogs. Eröffnungsfilm der Berlinale und ausgezeichnet mit dem Silbernen Bären für die beste Regie für Wes Anderson, außerdem ausgezeichnet mit dem Publikumspreis beim South by Southwest Festival 2018 ist ein hochpolitischer Film. Eine Fabel auf die Unerwünschten dieser Welt. Eine Geschichte über politische Propaganda, Korruption und die Zerstörung unserer Umwelt. Und nicht zuletzt ein Film darüber, wie unglaublich grausam und gewissenlos Menschen mit Tieren umgehen. Und trotzdem ein unheimlich versöhnlicher und positiver Film – nicht nur, wegen des Happy Ends. Also unbedingt ansehen.

Kategorien: Dies & Das

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